21. Juni 2014
Flightlog-Apps…bitte was? Naja, als Enthusiast rund um das Thema Fliegen, Flugzeuge und Flughäfen – kurz Aviation – nutze ich gerne Flightlog-Dienste um meine Flüge zu tracken und Statistiken einzusehen.
Bisher nutze ich einige Dienste parallel, da es leider nicht DIE App gibt, die meinen Ansprüchen genügt – angefangen von den klassischen Flightlog-Diensten im Internet, wie z. B. Flugstatistik, oder Flightdiary bis hin zu den nativen Apps von Flying oder Mileways. Da mich die Macher von Mileways gefragt haben, wie ich denn Ihre App so finde, antworte ich Ihnen ganz einfach mal hier im Blog darauf, denn ich kann mir vorstellen, dass das auch für andere interessant ist.
Flugstatistik.de
Angefangen habe ich mit der „Mutter aller Logbücher“ – Flugstatistik.de. Diese Seite war meiner Meinung nach einer der ersten, die so etwas anboten und seitdem tippe ich eifrig meine Flüge dort ein. Flugstatistik bietet genau das, was der Name verrät – jede Menge Statistiken. Flugrouten, Flugzeuge, Flughäfen, Airlines, Länder, Kontinente, Jahresstatistiken – alles kann individuell gefiltert werden, da fehlt es eigentlich an Nichts. Die erzeugten Statistiken sind sehr umfangreich, in der Pro-Version sogar noch detaillierter, für mich das Status Quo im Statistikbereich und bisher unerreicht von der Konkurrenz.
Grundsätzlich ist die Funktionsvielfalt auch sehr zahlreich. Man kann eigene Landeplätze hinzufügen, es gibt diverse Exportmöglichkeiten und im angegliederten Shop gibt es jede Menge Merchandising für die Aviation-Geeks zu kaufen. Ein Highlight von Flugstatistik ist allerdings der Posterdruck. Es ist möglich, sich ein individuelles XXL-Poster seiner gesamten Flüge anfertigen zu lassen, was ich aber noch nicht getan habe, da ich nicht weiß, wo ich es Zuhause dank Dachschrägen hinhängen kann.
Leider hat sich der Dienst nicht weiterentwickelt, das Design ist noch im Jahr 2004 stehengeblieben. Es gibt zwar eine mobile Web-Ansicht, aber auch die erinnert noch an die alten PDA-Zeiten und ist irgendwie überhaupt nicht zu gebrauchen.
flightdiary.net
Als nächstes habe ich flightdiary.net für mich entdeckt. Im Prinzip ähnlich wie Flugstatistik.de, nur im besseren Web 2.0 Design. Leider ohne Import Möglichkeit, also musste ich alle Flüge manuell nachtragen, aber das schreckt einen #AVGeek nicht ab. Flightdiary nutzt für die Kartendarstellung Google Maps und das sieht auch wirklich gut aus, zumal man die volle Zoomfunktionalität nutzen kann.
Der Clou von Flightdiary ist aber die Zusammenarbeit mit Flightradar24.com. Wer diesen Dienst gerne mal nutzt, kann beim Betrachten des Flugverkehrs bzw. eines einzelnen Fluges direkt sehen, ob ein Flightdiary Benutzer an Bord ist. Es ist ebenfalls möglich automatisiert einen Facebook Post mit dem entsprechenden Link zur Flightradar24 Route zu generieren, so dass der Flug via Facebook live verfolgt werden kann. Zusätzlich könnt Ihr Euch gerne mit Euren (Facebook-)Freunden vernetzen. Ferner gibt es eine umfangreiche Bewertungsmöglichkeit von Airlines, Flughäfen oder Flugzeugen, die ich allerdings nicht nutze. Die Statistiken sind ganz ansprechend gestaltet, allerdings nicht so umfangreich wie bei FlugStatistik.de. Flightdiary passt sich vom Layout her an ein Smartphone an, aber so richtig rund wirkt das Design darauf auch nicht.
JetLovers.com
JetLovers.com ist ein etwas anderes Flightlog und gehört zu den sogenannten Location Based Services. Wer mit Fourquare oder Facebook gerne an Orten, in diesem Fall an Flughäfen eincheckt, für den wird automatisch das entsprechende Flugrouting im Profil hinterlegt. Das ganze passiert unabhängig von Airline und Fluggerät. Einzig und allein die Flughäfen und Tage werden abgespeichert. Praktisch für diejenigen unter Euch, die nicht mühsehlig immer alles irgendwo eintippen müssen und einfach nur ein visuelles Feedback auf einer Google Maps Karte oder einer Liste haben möchten.
Das wichtigste: Nicht vergessen am Start- und Zielflughafen einzuchecken! Kann im Ausland ohne Datenroaming oder im Stress schnell mühselig werden. Habt Ihr Foursquare Freunde, die ebenfalls JetLovers verwenden, dann tauchen diese auch bei JetLovers unter Euren Freunden auf. Anhand geflogener Meilen könnt Ihr Euch witzige Statuslevel erfliegen und diese bei Twitter kundtun – ganz im Foursquare-Stil. Genauso gehts auch mit neu erflogenen Routen oder bereisten Flughäfen.
Wer mag, kann den Support von JetLovers kontaktieren und eine CSV-Datei mit bisher erflogenen Routen zuschicken, die vor der JetLovers Zeit entstanden sind und die Jungs und Mädels pflegen Euch diese nach.
Flying
Die Flying App war noch nicht lange auf dem Markt, da war sie auch schon wieder weg. Mittlerweile habe ich aber Gerüchte gehört, dass sie eventuell zurückkommt, was mich sehr freuen würde. Flying setzte auf ein tolles Design, das laut der Presse „an die Pan Am Ära“ erinnert. Das Belohnungssystem von Flying sind unheimlich toll entworfene Stempel, die jeden Reisepassbesitzer das Herz höher schlagen lassen. So gibt es beispielsweise Stempel sobald man einen Transatlantikflug absolviert hat, den Äquator passiert hat, mit einem A380 geflogen ist, man 50 oder mehr Flüge auf dem Buckel hat oder 1 Woche in der Luft verbracht hat. Großartig! Soziale Vernetzungsmöglichkeiten sind ebenfalls integriert, aber auf ein Mindestmaß beschränkt, was mir sehr gefällt. Freunde können sehen, welche Flüge absolviert wurden oder welche Stempel gesammelt wurden.
Push-Benachrichtigungen bei Gateänderungen, Verspätungen oder sozialen Interaktionenn sind ebenfalls an Bord. Die Statistiken sind eher von minimaler Bedeutung, aber es gibt auch witzige Statistikinformationen, die ich vorher noch nicht gesehen habe, z. B. ob man mit allen Flügen und Zeitverschiebungen nun gerade in der Vergangenheit oder in der Zukunft ist oder ein ausgeglichenes Zeitkonto hat. Weitere statistische Auswertungen gibt’s mit dem Distance- und dem Time Travel Pack, diese sind aber, wie gesagt, im Umfang begrenzt.
Das Team von Flying bietet, wenn man ganz nett fragt, eine händische Importmöglichkeit von FlugStatistik.de an (PDF-Export). Mit Flightright ist ebenfalls ein sehr interessanter Partner an Bord, um sich gleich über Passagierrechte und Kompensationsmöglichkeiten bei möglichen Verspätungen informieren zu können. Glücklicherweise bin ich noch nicht in die Verlegenheit gekommen, dies auszutesten.
Mileways
Zu guter letzt befindet sich mit Mileways ebenfalls eine weitere App auf meinem iPhone. Aufmerksam darauf gemacht wurde ich von Alexander Lück, einem der Mitgründer der App. Nun wird Feedback von den Usern gesammelt und ich gebe der Einfachheit halber mein Feedback hier mit diesem Artikel zurück.
Das Design der Mileways App ist mir persönlich etwas zu überladen. Es wurde versucht viele Details unterzubringen, wodurch die Bedienung bzw. die Übersichtlichkeit leidet. So bekomme ich beispielsweise in der Home-Ansicht gerade mal meine zwei letzten bzw. kommenden Flüge angezeigt (bei der Flying App sind 5 Flüge sichtbar). Da macht das Scrollen irgendwann keinen Spaß. Vielflieger sprechen eine IATA-Sprache und daher fände ich es besser, wenn die IATA-Codes der Flughäfen prominenter angezeigt werden würden (wie bei Flying).
Es gibt ebenfalls soziale Interaktionsmöglichkeiten, also Freunde hinzufügen und deren Flügen folgen, liken, kommentieren, Fotos und Tipps posten. Ich gebe zu, dass ich das nicht benötige, zumindest nicht in diesem Umfang. Mileways arbeitet mit AirHelp zusammen, wenn es um mögliche Kompensationszahlungen durch Verspätungen oder Annullierungen geht, direkt aus der App heraus. In der Detailansicht Eurer Flüge habt Ihr die Möglichkeit Euch direkt Transfermmöglichkeiten von der Stadt zum Flughafen oder andersherum (Bus, Bahn, Taxi, etc. ) anzeigen zu lassen. Weiterhin werden Euch Unterkunftsmöglichkeiten angeboten, die allerdings sehr spärlich sind und auch nicht für jede Stadt angezeigt werden.
Mit jedem absolvierten Flug sammelt Ihr Meilen, allerdings unabhängig von Allianz, Airline oder Status, ich nenne sie einfach mal „Mileways-Meilen“. Diese Meilen könnt Ihr gegen Voucher bei unterschiedlichen Diensten eintauschen, was ich echt pfiffig finde. So gibts z. B. für 2.000 Meilen einen 29,- EUR Gutschein für DriveNow. myTaxi, Uber, Sixt, airbnb sind auch an Bord und es werden mit Sicherheit noch mehr. Nachteil: Bei einigen Partnern sind es nur Gutscheine, die nur bei Neuanmeldungen bei den entsprechenden Diensten gültig sind. Bestandskunden haben hiervon also nichts. Bei Sixt, Airbnb und Escapio gelten diese auch für Bestandskunden.
Es gibt keine Möglichkeit, sich ältere Daten importieren zu lassen und auch der Statistikbereich ist sehr übersichtlich (Anzahl Meilen, Länder, Städte, Mileways-Status).
Die Mileways Macher möchten die All-on-one Air Travel App sein. Ja, es gibt viele Funktionen und Möglichkeiten, teilweise aber nicht durchgehend. Entweder ganz oder gar nicht, das ist zumindest meine Meinung. Ich brauche keine Hoteltipps, die nicht durchgehend und spärlich verfügbar sind. Die Anzeige der Transfermöglichkeiten bringt ebenfalls nur etwas, wenn es flächendeckend für viele Städte verfügbar wäre – bei mir wurden nur Transfermöglichkeiten bei zwei deutschen Städten angezeigt. Dann lieber darauf verzichten. Ich nutze die App weiterhin parallel, mal sehen wohin sich App entwickelt.
Fazit: Es gibt verschiedene Flightlogs-Anbieter, auch welche, die ich nicht aufgeführt habe (z. B. Openflights und BA97), da ich diese nicht nutze. Bei jedem Dienst gibt es Features, die es woanders nicht gibt und die einem mehr oder weniger ansprechen. Ich nutze die genannten 5 Dienste und wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann wünsche ich mir die Flying App gepaart mit dem Statistikumfang von Flugstatistik.de. Dafür greife ich gerne in die Schatulle. Ich bin gespannt wohin die Reise mit den Flightlogs noch geht.
6 Kommentare
Das sind beides tolle Apps… Nur leider kann ich keine Flüge in der Vergangenheit einfügen die mehr als 5 Tage zurückliegen
Also bei Flugstatistik.de kannst Du beliebig alte Flüge eintragen, genauso bei flightdiary.net.
Falls Du Flüge bei TripIt hinterlegt hast, können diese über die Flying App nachsynchronisiert werden.
Verspätungen aller Art sind bei jeder Fluggesellschaft an der Tagesordnung. Bei vielen tausenden Verbindungen pro Jahr kommt es selbst bei den pünktlichsten Airlines zu zahlreichen spät ankommenden Flügen. Eine Verspätung ist zwar allgemein durch eine spätere als geplante Ankunftszeit definiert. Doch was genau ist als Ankunftszeit zu verstehen? Ist es das Berühren der Landebahn, das finale Erreichen der Parkposition, das Öffnen der Türen oder gar erst das Erreichen des Flughafengebäudes mittels Shuttle-Bus zwischen Flugzeug und Terminal? Diese oder ähnliche Fragen können von myflyright.com beantwortet werden.
Danke für diesen Werbekommentar. Ich habe ihn entsprechend bereinigt.
Die Flying App gibt es offensichtlich gar nicht mehr?!
Ja, die wurde verkauft und leider eingestellt 🙁